Es war mucksmäuschenstill im Klassenzimmer, als uns am letzten Freitag Brutus, ein etwa 9 Monate alter Igel im Klassenzimmer besuchte. Eigentlich wollte er schon im letzten Herbst kommen, aber dann ist er bei Christina Bücheler auf dem Ugenhof in den Winterschlaf gefallen. Im Igelzimmer überwintern dort Igel, die die kalte Jahreszeit in der Natur nicht überleben würden, weil sie zu wenig wiegen oder weil sie krank sind.
Brutus war gar nicht scheu, wir durften alle ganz zart und vorsichtig seine Stacheln berühren.
Wir haben wichtige Dinge über den Igel gelernt:
Igel sind Insektenfresser. Die beste Nahrung sind Käfer und Spinnen mit den „knackigen“ Schalen. Nur wenn sie davon nicht mehr genug finden, nehmen sie Würmer und Schnecken. Das ist aber nicht so gut für die Igel. Sie fressen kein Obst und auch keinen Salat.
Igel sind nachtaktiv. Die Igel im Igelzimmer bekommen also ihr „Frühstück“ abends um 21 Uhr. Katzenfutter und Rührei ohne Gewürze mögen sie sehr gerne. Wenn man einen Igel am Tag sieht, ist er wohl nicht ganz gesund.
Bei uns gibt es viele Gefahren für Igel. Mähroboter, die bei Nacht laufen, verletzen oder töten kleine Igel. Gelbe Säcke sollte man nicht am Abend davor an die Straße legen. Igel suchen darin nach Nahrung und können z.B. in der Hundefutterdose stecken bleiben oder etwas fressen, das sie krank macht.
Wir können auch unseren Garten so gestalten, dass Igel darin leben können. Insekten- und Unkrautgifte sollten wir nicht verwenden. Igel brauchen Laubhaufen oder Zweige im Gebüsch als Versteck. Wenn in unserem Garten viele Blumen blühen, dann gibt es viele Insekten als Nahrung für die Igel.
Als Christina Brutus auf den Boden gesetzt hat, lief er schnüffelnd durch den Stuhlkreis, krabbelte über Stuhlfüße aus dem Kreis heraus und wollte sich auf die Suche nach einem Versteck machen. Er dachte bestimmt: „Igellehrer sein ist ganz schön anstrengend. Die Kinder wollen immer meine Stacheln berühren.“
Trotzdem erlaubte er uns allen, dass wir ihn zum Abschied nochmals streicheln durften. Ein tolles Gefühl. Herzlichen Dank an Christina und Brutus!
Klasse 1a